Saras Geschichte (geschrieben am 27.11.2012 und Sept.2013)

(geschrieben am 27.11.2012 und Sept.2013)

Saras Geschichte

Nick und Sara begegneten sich im Sommer 2011 in einer Kölner Kinderklinik, weil beide ein ähnliches Schicksal teilen … dieses Schicksal ließ sich zwei Kinder finden, die zusammen tapfer um ihr Leben kämpfen …

Die beiden waren meistens zeitgleich bei der Chemo und es dauerte nicht lange, bis sie in der Klinik nur noch „Romeo und Julia“ genannt wurden, weil der eine nicht ohne den anderen sein wollte … selbst als Sara ihre Chemo abgeschlossen hatte, besuchten sie und ihre Mutter Nick, wenn er wieder ein paar Tage in der Klinik verbringen musste.

Sie sind unzertrennlich … und ich denke, auch auf Lebenszeit miteinander tief verbunden …

Sie war erst vier Jahre alt, als bei ihr ein alvoläres Rabdomyosarkom, ein Weichteiltumor im Bein, diagnostiziert wurde.

Als ich Sara im Juli 2012 auf Nicks Geburtstag kennenlernen durfte, war sie ein kleines bildschönes und fröhliches Mädchen.

Stolz trug sie ihre neue Kurzhaarfrisur … denn die Haare waren ihr während der Chemo ausgefallen.

Sie war den ganzen weiten Weg der Operationen, Behandlungen und Therapien inkl. Chemo und Bestrahlung gegangen und in den darauf folgenden Monaten schien es so, dass „sie über den Berg“ sei … doch das Schicksal meinte es mit Sara doppelt grausam, denn nach fünf Monaten kam der Krebs zurück.

Zu diesem Zeitpunkt bekam Sara Schmerzen in dem kranken Bein.

Auf der Suche nach der Ursache, entdeckte man ein 10 cm langes Plastikröhrchen von der Bestrahlung, welches man über fünf Monate in ihrem Bein schlichtweg vergessen hatte!

Bei der Entfernung dieses Röhrchens fand man einen weiteren Tumor.

Bei Tumorentfernungen schneidet man immer zwei Zentimeter mehr weg, den sogenannten Sicherheitsabstand, um sicherzugehen, dass man auch alles erwischt.

Auf den MRT-Bildern war aber leider nicht zu sehen, dass Saras Tumor hinten einen Sporn hatte, der weiter ging, als diese beiden „Sicherheitszentimeter“.

Zur weiteren Behandlung entschieden die Ärzte sich zu einer weiteren Chemo und auch einer weiteren Bestrahlung.

Nur wusste zu diesem Zeitpunkt niemand, ob Saras Körper diesen Belastungen standhalten würde, da sie ja noch von der ersten Therapie sehr geschwächt war.

Der Ausgang war also ungewiss …

 

In dem folgenden halben Jahr lag Sara fast ununterbrochen in der Klinik und kämpfte täglich um ihr Leben.

Sie plagten Infekte, jeder war lebensbedrohlich, zuletzt hatte sie kaum noch eigenes Blut, weil so viele Blutkonserven nötig wurden.

Von der Bestrahlung sind die Wachstumfugen in ihrem Beinchen schwer geschädigt worden, eine - für die Eltern - nicht akzeptable Alternative, wäre nur die Amputation gewesen.

Niemand kennt das Ausmaß dieser Strahlenschäden, das wird erst die Zeit zeigen, aber im schlimmsten Fall, wird ihr Bein nie mehr mitwachsen.

Sara wird also ein Sorgenkind bleiben, aber mit ihrem unbändigen Lebenswillen, ihrem Mut, ihrer Stärke, ihrer Tapferkeit und mit ihrer tollen Familie als Rückhalt, hat sie auch die zweite lebensbedrohliche Hürde in ihrem noch so jungen Leben genommen und am 09.Juli 2013 erreichte uns das Ergebnis der Nachuntersuchungen: Sara ist aktuell Krebsfrei!!!

 

Liebe Sara, danke, dass wir dich und deine Familie auf deinem Weg begleiten dürfen!

Du bist ein unglaublich tolles Mädchen!